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Ritchies Sohn Jürgen

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Vaters Sohn Jürgen Blackmore 

Oft habe ich Probleme wenn ich auf einem Konzert zu meinem Vater hinter die Bühne will. Da kommen dann oft die gleichen Kommentare von der Security â€žUnd ich bin der Sohn von Paul McCartney“. Es ist logisch, die Fans erfinden die unglaublichsten Geschichten um ihren Stars in die Augen zu sehen oder was auch immer. Wenn dann jemand auftaucht und sagt „Lasst mich rein ich bin der Sohn vom alten Blackmore“ was kann man dann schon erwarten? Es ist die Wahrheit, ein Blick in den britischen Reispass zeigt es: Diese Mann heisst Jürgen Richard Blackmore, geboren am 7 Oktober 164 in Chiswick, Grossbritannien. Das alleine ist keine Schlagzeile wert aber das der Sohn in die Fussstapfen des Vaters tritt macht es interessant. Er ist gelernter Gitarrenbauer aber jetzt tritt Blackmore II in die Fussstapfen seines Erzeugers. Er ist dabei seine ersten Sporen im Bereich des Heavy Metal zu verdienen. 

Lasst uns zurück gehen in die Anfänge der Sechziger. Da gab es einen jungen Gitarrenspieler Namens Ritchie Blackmore, geboren am 14 April 1945. Er war etwa 15 Jahre alt als seine Karriere anfing, als er mit einigen anderen bei den heute legendären Screaming Lord Sutch spielte. Etwas später lernte er ein Mädchen aus Hamburg kennen, sie heirateten, bekamen einen Sohn und nannten ihn Jürgen Richard. Bis zu seinem dritten Geburtstag lebten sie in England und dann zogen sie zusammen nach Hamburg – der Starclub rief. Ihr Haus war direkt daneben auf der Grossen Freiheit. Die familiäre Situation blieb nicht lange und Ritchie drehte sich um und liess Hamburg mit samt seiner Frau und Sohn in Hamburg zurück. Sein Blick war total auf die USA ausgerichtet denn da konnte er das werden was er wollte, ein Superstar. Mit dem ersten Hit Hush 1968 fing der steile Aufstieg der grössten Hardrock Band aller Zeiten an: Deep Purple. 

Es juckte den kleinen Jürgen nicht und es bestand kaum Kontakt zu seinem berühmten Vater. Obwohl es ein juckendes Gefühl in seinen Fingern gab: „ Als ich noch nicht wusste wer mein Vater ist, kam ich mit meiner Mutter an einem Gitarrengeschäft vorbei. Lustiger weise war es das Geschäft in dem ich später meine Lehre gemacht habe. In dem Geschäft war eine Konzertgitarre, ausgezeichnet mit 50 Mark und ich habe meine Mutter solange bearbeitet bis sie sie mir gekauft hat. 

Ihr könnt Euch vorstellen wie es weiter ging- es war nichts der gleichen, kein Zeichen eines Wunderkindes. Die Gitarre stand schnell in der Ecke und als der kleine Sohn das erste mal eine Purple Scheibe hörte, hat er wohl schreiend das Zimmer verlassen. Seit 72/73 gab es einen regeren Kontakt mit seinem Vater. „In den Ferien fuhr ich immer zu meiner Grossmutter nach England und sah dort meinen Vater öfters. Zu diesem Zeitpunkt  bekam Blackmore-Junior langsam ein klareres Bild was sein Vater macht. In der Schule fingen seine Mitschüler an, ihn nach Autogrammen  zu fragen aber die Aufmerksamkeit auf den Namen Blackmore hielt sich in Grenzen. „Die Disco Welle fing gerade an und ich denke die meisten wussten nicht wer Deep Purple oder Ritchie Blackmore ist“. Ich war ganz froh wenn es so blieb. Wenn ich irgendwo hin ging und jemand sagte „Ey das ist der Sohn von Ritchie Blackmore“ fühlte ich mich nicht so gut. Für mich ist er mein Vater und nicht ein Rockidol. 

Im Alter von 10 oder 11 kam das vererbte Talent langsam durch und er fing an Freude am Gitarrenspielen zu empfinden. Ein Gitarrenkurs fiel nicht auf fruchtbaren Boden. „ Ich konnte all das schon spielen und wenn die anderen nicht mehr weiter wussten hiess es immer Jürgen zeig uns wie das geht.“ Der stolze Vater gab seinem Sohn dann zum ersten mal eine echte Gitarre, die 50 Mark Gitarre war an ihre Grenzen gestossen. Anstelle der Konzertgitarre, was sonst hatte er jetzt eine Fender Strat, schwarz-rot sunburst auf welcher der Meister selber schon die Saiten geschlagen hatte. Seit dem Moment waren Sessions bei jedem Treffen auf dem Programm. „Wenn ich ihn traf, drückte er als erstes eine Gitarre in meine Hand und dann spielten wir wie andere runden von Getränken kaufen“. 

All zu oft trafen wir uns nicht, wie üblich unter Musik Profis. Wenn einer hier ist, ist der andere dort oder sonst wo  und umgekehrt. Sie sahen sich meistens wenn sein Vater auf Tournee in Europa war oder im Studio. Jürgen war vor oder hinter der Bühne seit Rainbow 1975 auf Tournee ging, natürlich war er auch dabei als Deep Purple auf Tournee ging, er war in Kopenhagen und in Hamburg als ihr letztes Album produziert wurde. Zu der zeit kam es zu einer ersten professionellen Kooperation der beiden Blackmore Generationen. „In Hamburg beim mixen versagte der Marschall, ich brachte dann meinen eigenen runter damit er ihn benutzen konnte“. Ein Fall von Respekt. 

Aber beide teilen nicht nur die eine Leidenschaft, neben dem Gitarre spielen, ist Fussball das grosse Thema und als letztes Jahr Deep Purple ein Spiel gegen die Leute von der Plattenfirma machte, wurde es ein 3:1 Sieg gegen die Leute von der Plattenfirma. Vater Blackmore spielte auf dem rechten Flügel, sein Sohn übernahm den linken Flügel. 

Es ist kein Geheimnis das Blackmore der ältere nicht immer eine Garantie für Sonnenschein ist. Man sieht ihn auf Fotos meistens als jemand der Trübsal bläst, nicht so reagiert wie wir es machen würden, annähernd und manchmal nichts sagend. Natürlich wollen wir wissen was der Sohn über das Image denkt. Er kann nur darüber lachen „Ich amüsiere mich immer wenn mein Vater der Art in der Presse beschrieben wird. In Wirklichkeit ist er ein ungemein freundlicher und amüsierender Charakter und wenn wir zusammen sind, haben wir immer eine super Zeit. Er hat wirklich Sinn für Humor wie z.B. : es klingelt an der Tür, ich gehe runter sehe nach und keiner ist da, das wiederholt sich dann ein paarmal und plötzlich springt er vor mich und sagt „Hallo, ich komme gerade aus den USA und wollte mal hallo sagen“ 

Das Ritchie neben seiner Familie oft als schlimmer bösartiger brummiger Mensch dargestellt wird kann sein Sohn gut verstehen. Ich habe die Erfahrung gemacht wie es mit den Interviews abgeht. Man kann kein eigenes Wort mehr in der Zeitung wieder finden, von dem was man wirklich gesagt hat. Wenn Du 10 mal Fotografiert wirst und vielleicht dann nicht in der Stimmung zu einem 11 mal bist, wenn dann jemand ankommt dann sieht es schnell ganz anders aus.“ Das Ritchie Blackmore auch als Despot und dominant gegenüber den Bandmitgliedern  angesehen wird ist für den Sohn übertrieben. „Ich habe nie die Geschichte verstanden warum bei Rainbow alle gefeuert wurden während bei Deep Purple alle gleiche Rechte hatten. Ich bemerkte es im Studio, Ian Paice kam an und sagte,  mach das Schlagzeug lauter, dann kommt Gillan an und sagt „ich kann mich nicht hören“ Glover beschwert sich dann das der Bass zu weich ist. Mein Vater sagt „ von der Gitarre kann ich nichts hören“  und Jon Lord denkt das die Keyboards nicht gut in dem Stück wirken. Dann kommt Paice wieder an und sagt „Wo ist das Schlagzeug hingekommen?“ Es geht so weiter und weiter bis der Produzent alle raus schmeisst. Dann ist keiner mehr im Vordergrund. 

Und so kommen wir zurück zur Legende, als jemand zu Jürgens Vater ruft „ Wie ist es mit Deiner Sympathie zur schwarzen Magie?“ Unsinn verteidigt sein Sohn, „Wir geben zu das es hoch sensible Kräfte gibt. Es ist aufregend. Da war mal diese Geschichte, ich fing an sie ihm zu erzählen und er konnte sie nicht kennen aber auf einmal unterbrach er mich und erzählte sich die Geschichte bis zum Ende. Das hat aber nichts mit schwarzer Magie zu tun. Ich erinnere mich an die Geschichte von einem bekannten deutschen Gitarristen die er mir vor Jahren erzählte. Er war als Vorgruppe bei Rainbow. Es gab da einigen ärger und er war sicher das Blackmore mit seinem Blick wie auch immer, gebannt oder hypnotisiert hat, so das alles hinter der Bühne schief ging. Jürgen lacht „ Mein Vater und der böse Blick? Das ist wirklich Unsinn. Ja ihr habt recht, er schaut oft streng aber wenn die Leute das nicht mögen dann ist es ihr Problem. Mein Vater würde nicht etwas tun wie das was die Leute ihm nachsagen“. Vermutlich stimmt es aber ein paar Mythen, ohne sie gibt es keinen Rock’n roll. 

Jürgen Blackmore hat ein klares Ziel, das gleiche wie sein Vater 20 Jahre vorher: Erfolg „Wie Deep Purple 1985 wieder vor 100.000 Menschen in Nürnberg spielte, das ist das was ich auch machen möchte. Ich bin bereit eine Menge dafür zu geben, Hauptsache es passiert. Ich spiele mit grossen Vergnügen Gitarre und habe Fans die das auch mögen, was ich tue das ist wichtiger wie Geld ohne Ende“ Eine Idee die auch schon den alten Blackmore aus dem Teufelskreis gebracht hat, Hauptsache dabei ist das man es auslebt das Geld keine Rolle spielt. Ich muss diese letzte Frage stellen, wie viele Brüder und Schwestern denkst du das du hast? „Brüder und Schwestern?“ fragt Jürgen ein wenig irritiert, „Was meinst Du mit Brüdern und Schwestern? Ich habe keine Brüder und Schwestern“ Dann fing er an zu lachen als er bemerkte das ich ihm einen kleinen Fingerzeig auf das fruchtbare Erbe seines Vaters in der ganzen Welt gegeben habe. „Ich bin der Einzigste egal wie, es ist wie es sein sollte  zwischen Vater und Sohn, absolut normal“.