Ritchie Blackmore & Candice Night im Interview


(fs 06.01.03)
Wohl niemand kommt an der Rockmusik vorbei, ohne über den legendären Gitarristen und Songwriter Ritchie Blackmore zu stolpern. Er gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Gitarristen unserer Zeit. Als Ur-Mitglied der Band "Deep Purple" prägte er den Stil der Gruppe maßgeblich. Deep-Purple Hits wie u.a. "Smoke on the Water", "Child in Time" oder auch "Burn" stammen aus Blackmores Feder.
Nachdem Blackmore bei Deep Purple ausstieg, gründete er die Rockformation "Rainbow", mit der er ebenfalls große Erfolge erzielte.
1996 kehrte Blackmore dem Rockerdasein den Rücken und widmete sich, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Candice Night (übrigens eine Ex-Deep-Purple Backgroundsängerin), der mittelalterlichen Musik. Unter dem Namen "Blackmore's Night" tourte das Renaissance-Duo gemeinsam mit weiteren Musikern und produzierte bereits einige CD's.
Die Meinungen über Blackmore's Stilbruch gehen arg auseinander und sowohl einige Fans, wie auch seine alten Musiker-Kollegen (siehe Interview mit Joe Lynn Turner und Glenn Hughes), sehen's teilweise mit gemischten Gefühlen.
Der Stil von "Blackmore's Night" orientiert sich an die Musik der Renaissance und des Mittelalters. Die Vorlieben für diese Musik waren in Blackmore's Herzen, nach eigenen Aussagen, schon immer vorhanden - wurden jedoch zu alten Purple- und Rainbow- Zeiten nicht ausgelebt. Mit akustischer und elektrischer Gitarre, Streichern, Instrumenten der Renaissance wie Hurdy Gurdy und Bagpipe, sowie der bezaubernden Stimme von Candice Night versetzt die Gruppe ihre Zuhörer in die dunkle Zeit der Rittersleute und Adelsherren.
Passend zur Musik tritt die Band vorrangig in alten Schlössern und Burgen auf. Ein stimmiges Konzept welches einen interessanten - und vor allen Dingen ganz eigenen - Sound geprägt hat.


FRANK SCHÜRMANN: Hallo Ritchie, hallo Candy. Wo habt ihr beide euch eigentlich kennen gelernt?

RITCHIE BLACKMORE: Wir haben uns auf einem Fußballfeld kennen gelernt. Ich speilte bei einem Wohltätigkeits-Fußballspiel mit. Das hatte eine lokale Radiostation in New York organisiert. Candice arbeitete damals für den Sender - und nach dem Spiel haben wir uns nett unterhalten.

CANDICE NIGHT: Und 1993 tourte ich dann zusammen mit Deep Purple auf der "The Battle Rages On"-Tour als Background-Sängerin. Ritchie bat mich damals darum auszuprobieren wie es klingt, wenn ich zu seinem Gitarrenspiel einige klassische Stücke singe. Das war Beethoven's Neunte. Damit nahm alles seinen Lauf. Das Treffen auf dem Fußballfeld war übrigens 1989. Wenn wir mal zufällig in der Nähe des Fußballplatzes sind, besuchen wir ihn noch heute und spielen eine kleine Partie Fußball zusammen. (lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
Das ist eine wirklich sehr romantische Geschichte. Aber zurück zu eurer Musik. Euer "Blackmore's Night"-Debutalbum, welches 1997 erschien, war ganze 17 Wochen in den Albumcharts vertreten und erreichte in Japan Gold. Welche Erwartungen hattet ihr bezüglich eurer neuen CD?

RITCHIE BLACKMORE: Ich spekuliere im Vorfeld nie darüber, wie es bezüglich eines kommenden Albums laufen könnte. Das kann man niemals vorhersagen. Als wir damals dieses Projekt starteten, waren sehr viele Leute geschockt. Die Promoter, das Management - sie fragten mich, was dieser musikalische Nonsens eigentlich soll? Sie glaubten, dass es für diese mittelalterliche Musik keinen Markt gibt. Wir lieben beide diese Art von Musik und als wir damit anfingen, schwebte uns weniger das kommerzielle Ziel vor Augen. In erster Linie war es 'unsere' Musik - und nicht die für die Medien. Irgendwann begannen einige Radiostationen unsere Songs zu spielen. Weitere folgten. Das war natürlich auch für uns von Vorteil. Wir spielten schließlich einige Auftritte in verschiedenen Schlössern und Burgen. Anfangs vor maximal 800 Leuten. Dann interessierten sich immer mehr Menschen für diese Musik und die Auftritte wurden größer. Unsere Musik ist sehr ruhig und da ist es teilweise problematisch vor mehr wie 2000 Leuten aufzutreten. Acht grölende Betrunkene können die ganze Konzertatmosphäre zerstören. Deswegen sind unsere Konzerte auf höchsten 800 bis 1000 Besucher eingeschränkt. Die Veranstalter waren über diese Entscheidung ziemlich geschockt. Schließlich bedeuten mehr Konzertbesucher auch mehr Geld. Nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für uns! Aber unter der Bedingung, die Besucherzahlen klein zu halten, gelingt es uns, die nötige Atmosphäre für unsere Musik zu schaffen.

FRANK SCHÜRMANN: Viele Deep Purple-Fans sind auch Rainbow-Fans und umgekehrt. Aber sind Deep Purple-Fans auch Blackmore's Night-Fans? Oder können Purple-Fans mit deinem neuen Stil eher weniger anfangen?

RITCHIE BLACKMORE:
 Wir haben eine Menge Fans aus der Rainbow- und Deep Purple-Zeit und es ist sehr interessant mitzukriegen, wie sie ihre Vorliebe für diese Musik entwickeln. Aber wir lieben alle Fans. Egal ob sie nur die alten Purple-Sachen mögen oder auf Blackmore's Night stehen. Fans sind Fans! Die alten Deep Purple- Fans haben Angst bekommen, als sie gelesen haben, dass ich mittelalterliche Musik machen will. Sie haben gesagt: "Wir mögen Deep Purple und Rainbow aber bitte lass das mit der mittelalterlichen Musik sein! Bitte nicht!".

FRANK SCHÜRMANN: Gibt es eigentlich noch ein Fünkchen Hoffnung, dass man dich irgendwann noch mal mit Deep Purple auf der Bühne sieht?

RITCHIE BLACKMORE:
 Das ist so eine Sache. Vielleicht spiele ich noch mal ein oder zwei Tage für die Fans. Aber nichts wirklich ernstes. Nach wie vor habe ich ein Problem mit dem Deep Purple Management - und nicht mit den Bandmitgliedern. Wir sind doch alle seit langer Zeit gute Freunde. Das Problem ist wirklich das Management! Für ein paar Tage würde ich es vielleicht machen. Aber auf keinem Fall länger wie eine Woche!

FRANK SCHÜRMANN: Wann habt ihr euch denn das letzte Deep Purple-Konzert angeschaut?

RITCHIE BLACKMORE:
 Ich glaube Candice hat sie in Amerika gesehen. Ich bin nicht mitgekommen. Als ich die Gruppe verließ, war für mich bezüglich dieser Musikrichtung die Luft raus und ich habe das Interesse verloren. Keine Ahnung, was die da jetzt so genau machen. Ich habe sie seit langer Zeit schon nicht mehr gesehen. Ich würde sie mir auch nicht anschauen wollen. Aber Steve Morse ist übrigens ein brillanter Gitarrist!

FRANK SCHÜRMANN:
 Es ist wahrscheinlich auch nicht besonders motivierend auf der Bühne zu stehen und "Smoke on the Water" zum 6000. Mal zu spielen?

RITCHIE BLACKMORE:
 Exakt! Es wäre wahrscheinlich auch schon zum 6 millionsten Mal! Du hast recht; es macht einfach keine Spaß etwas über eine so lange Zeit immer wieder spielen zu müssen.

FRANK SCHÜRMANN: Also wolltest du etwas neues machen und so kamst du zu der mittelalterlichen Musik!

RITCHIE BLACKMORE:
 Ich bin ein echter Fan dieser Musik. Wirklich! - Ich liebe mittelalterliche Musik! Und ich bin vor Freude manchmal den Tränen nah, wenn wir im Studio Aufnahmen machen. Ich versuche diese Musik auch so authentisch wie möglich zu produzieren. Im Laufe der Zeit haben wir festgestellt, dass dies auch anderen Bands gelingt. Unsere Aufnahmen waren nicht ganz so authentisch - aber dafür kein Mainstream. Wir definieren uns irgendwo dazwischen.

FRANK SCHÜRMANN: Du bist 2002 in vielen deutschen Schlösser und Burgen aufgetreten. Welche Burg, bzw. welches Schloss, hat dir am besten gefallen?

RITCHIE BLACKMORE:
Jedes Schloss, in dem wir auftraten, war an dem Abend das Schönste.

CANDICE NIGHT:
 Ja, das stimmt! Wir mögen alle deutschen Schlösser und Burgen. Aber Eisenach und Solingen fand ich besonders schön.

RITCHIE BLACKMORE:
 In Solingen haben wir unsere kommende DVD produziert. Die vielen Mikrofone und Kameras haben sehr gestört und es war alles sehr hektisch. Und das größte Problem war das Bierzelt! Sie haben während des Auftrittes Bier verkauft und das nicht gerade leise. Es war sehr schwierig, sich bei all dem Lärm auf die Musik zu konzentrieren. Damit hatten wir ein echtes Problem. Dabei ist in unseren Verträgen sogar ausdrücklich vermerkt, dass kein Getränkeverkauf in Bühnennähe stattfinden darf. Wenn die Leute ihr Bier kaufen, dann macht das nun mal Lärm. Mit diesem Problem hatten wir in Solingen allerdings nicht zum ersten mal zu kämpfen. Besonders während der ruhigen Passagen ist das sehr störend.

CANDICE NIGHT:
 Ja, das war schon nervig! Unsere Musik beinhaltet sehr viele Stilrichtungen. Von Rock bis zu sehr ruhigen Balladen. Manchmal rein akustisch. Ich singe und Ritchie spielt Akustikgitarre. Manchmal dauern unsere Konzerte sehr lange. Zum Beispiel 2001 in Memmingen - da haben wir weit über vier Stunden gespielt. Das war das längste Konzert, was wir jemals gegeben haben. Der Grund dafür war, dass das Publikum sehr leise und aufmerksam war und genau zugehört hat. Wenn du vor so einem Publikum spielst, dann ist das für uns eine Motivation so lange auf der Bühne zu bleiben bis wir alles gespielt haben was wir spielen können. Ritchie zieht dann die Solos und die Intros in die Länge, spielt zwischendurch auch akustisch und auf allen anderen Instrumenten die er beherrscht. Aber wenn du unglücklicherweise neben einem lauten Bierzelt spielen musst, dann kannst du nicht die Stücke bringen, die du gerne spielen würdest. Dann versucht man eher mit den lauteren Stücken den Bierzeltlärm zu übertönen. (lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
 Vielleicht sollte man während eurer Konzerte nur noch Wasser verkaufen - dann werden die Leute automatisch ruhiger!

CANDICE NIGHT:
 (lacht) Ja, das ist eine gute Idee! Aber wir wollen die Leute ja nicht vom Biertrinken abhalten. Es ist wirklich so: wenn da tausend Leute vor der Bühne stehen, dann reichen zwei oder drei grölende Betrunkene um die Atmosphäre für uns - und für die anderen 998 Zuschauer - kaputt zu machen. Es ist eine Schande, dass manchmal diese wenigen Leute die Stille der ruhigen und aufmerksamen Zuschauer zerstören.

FRANK SCHÜRMANN:
 Ihr scheint euch ja beide in mittelalterlichen Ambiente sehr wohl zu fühlen. Würdet ihr gerne im Mittelalter leben?

RITCHIE BLACKMORE:
 Ja, das hätten wir uns gewünscht! Ich liebe die Wälder und liebe es, in den Feldern und in der Natur spazieren zu gehen. In Deutschland gibt es einige wunderschöne Gegenden. Gegenden, wo man mit sich selber alleine ist. Ich liebe lange Wanderungen. Wenn wir aber im Mittelalter leben würden, dann würden wir sicherlich irgendwann unsere Heizung, die Klimaanlage und unsere Badewanne vermissen. Heißes Wasser und kaltes Wasser. Fernsehen. MTV würden wir aber nicht vermissen (Candice lacht).

CANDICE NIGHT:
 Das Schöne an der jetzigen Zeit ist einfach, dass man auf all diese längst vergangenen Zeitepochen zurückblicken kann. Man kann dort eintauchen und die schönen Dinge des Mittelalters mit in die heutige Zeit nehmen. Ohne auf Klimaanlagen, moderne Heizungen und sonstige Luxus verzichten zu müssen.

FRANK SCHÜRMANN:
 Das Mittelalter war ja auch keine ungefährliche Zeit!

CANDICE NIGHT:
 (lacht) Wir haben herausgefunden, dass jede Zeit keine ungefährliche Zeit ist! In dem Moment wo man glaubt, dass man nicht mehr in einer gefährlichen Zeit lebt, passiert eine Tragödie die einen eines besseren belehrt. Es ist eine Schande! Aber Richie und ich sind schon sehr zufrieden mit unserem Leben. Wir leben auf einer Insel außerhalb New Yorks. Sie heißt Long Island. Hinter dem Haus ist der Ozean und direkt neben unserem Haus ein großes Feld, welches von einem Wald umschlossen ist. Wir sind beide sehr glücklich darüber inmitten einer so schönen Landschaft zu wohnen. Manchmal entzünden wir ein Lagerfeuer auf dem Feld oder im Wald und setzen uns mit akustischen Instrumenten um das Feuer. Ritchie und ich mit Akustikgitarre und Flöte. Unsere Freuned sind meistens auch dabei. Die bringen Trommeln und andere Perkussions mit. Wir machen zusammen Musik und entfliehen so in unsere eigene Welt. Wir entfliehen der jetzigen Welt - die, mit dem ganzen Cyber-Zeugs. Viele andere Menschen haben nicht die Möglichkeit, sich dem ganzen Alltagsstress und den Stadtlärm zu entziehen. Die Welt ist voller Neon-Reklamen, Lärm, E-Mails, Computer - das sind alles Dinge, die von dem Leben vieler Menschen Besitz ergriffen haben. Es ist sehr hart sich diesem Einfluss zu entziehen. Und alles was Ritchie und ich machen müssen ist, auf das Feld neben unserem Haus zu gehen, ein Lagerfeuer zu entfachen und unsere Musik zu spielen. Am Nachthimmel leuchten der Mond und die Sterne. Wir besinnen uns dann wieder den für uns wirklich wichtigen Sachen. Das sind die Erde und die Natur. Man muss seine Batterien einfach zwischendurch neu aufladen und dem Alltag entfliehen.

FRANK SCHÜRMANN:
 Ritchie, gibt es denn jetzt auch Momente wo du dem harten Rock'n Roll hinterher trauerst?

RITCHIE BLACKMORE:
 Ja, manchmal schon. Aber ich kann ihn ja nach wie vor noch spielen. Meine weiße Stratocaster (Anmerkung der Red.: Stratocaster ist die Bezeichnung einer E-Gitarren-Marke) und ein kleiner Verstärker steht nach wie vor auf der Bühne. Bei drei bis vier Songs kommen diese auch zu Einsatz. Dann wird gerockt.

FRANK SCHÜRMANN:
 Ich habe die DVD-Produktion in Solingen gesehen und hatte schon den Eindruck, dass du dich mit der E-Gitarre in der Hand am wohlsten fühlst. Ist das wirklich so?

RITCHIE BLACKMORE:
 Nein. Es hängt vom Publikum ab. Manchmal wollen die Leute die lauten Rocksachen hören und manchmal wollen sie lieber die ruhigeren Songs. Ich habe als Gitarrist, vom Feeling her, zwei Grundstimmungen. An einigen Tagen möchte ich nur akustisch spielen und an anderen lieber die E-Gitarre. Das hängt von meiner Stimmung ab. Bei Live-Auftritten wird diese Stimmung maßgeblich vom Publikum gesteuert. Will das Publikum härtere Sachen hören; dann spiele ich sie auch! Anderseits geht das ebenso mit den extrem ruhigen Stücken. Die DVD-Produktion in Solingen war ein echtes Fiasko. Die ganzen Kameras, der Stress und der Lärm hatte uns dazu veranlasst, vorrangig die etwas härteren Songs zu spielen.

FRANK SCHÜRMANN:
 Ihr habt in Solingen aber auch sehr lange gespielt!

RITCHIE BLACKMORE:
 Ja, wir wollten gar nicht zurück in den Backstage-Bereich. Dort gab es eine Menge Ärger mit dem Management. Sie kämpften gegen das besagte Bierzelt! Und mit dem Promoter gab es auch noch Stress! Also wartete Backstage eine Menge Ärger auf uns und wir wollten uns das eigentlich ersparen. Also sind wir auf der Bühne geblieben! Es war alles sehr verwirrend. In Deutschland nennt man das "Behind the Szene Screening", glaube ich. (lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
 Dann wird das Bierzelt ja bestimmt auch Teil der neuen DVD werden? (lacht)

RITCHIE BLACKMORE:
 Ja. Das Bierzelt hat uns an dem Abend eine Menge Power gekostet!

CANDICE NIGHT:
Aber das tolle Publikum hat uns auf der anderen Seite auch wieder viel Power zurückgegeben. Die Power, die man halt braucht, um auf der Bühne durchzuhalten.

FRANK SCHÜRMANN:
 Also habt ihr doch noch das Beste raus gemacht!

RITCHIE BLACKMORE:
 Ja.

CANDICE NIGHT:
 Es ist einfach immer wieder ein tolles Gefühl auf die Bühne zu gehen, im Scheinwerferlicht zu tanzen und den Auftritt zu genießen. Es ist schön, wenn man das machen darf, was einem wirklich am Herzen liegt.

RITCHIE BLACKMORE:
 Es gab einige Beschwerden, dass wir über drei Stunden gespielt haben, obwohl wir nur zwei hätten spielen müssen. (lacht) Aber es gibt Konzerte wo wir wirklich nur zwei Stunden spielen. Die ist aber eher selten. Aber sie kommen durchaus vor.

FRANK SCHÜRMANN:
 Ich habe einmal gelesen, dass Ritchie schon öfters mit Ian Anderson von Jethro Tull zusammen gearbeitet hat. Wurde der "Blackmore's Night"- Stil durch alte Tull -Songs geprägt? Ich persönlich höre da schon Parallelen!

RITCHIE BLACKMORE:
 Für mich ist er ein ganz großer Held! Ich denke, dass er ein Genie ist. Seine Musik hat uns schon beeinflusst. Besonders seine Kompositionen aus den 70er-Jahren. Ian Anderson ist ein sehr intelligenter Mensch und ein Meister in dem was er tut. Er verfolgte nie irgendwelche Trends.

CANDICE NIGHT:
 Einige Stücke, die Ian Anderson geschrieben hat, zum Beispiel "Songs from the Woods", sind absolut zeitlos. Die Stücke sind heute noch genauso aktuell wir in den 70-ern. Das ist ein Gegensatz zu unserer heutigen schnelllebigen Zeit.

RITCHIE BLACKMORE:
 Er ist ein echter Star des Genres. Ian Anderson, Freddy Mercury, Paul Mc.Cartney - das sind echte Stars - und nicht die Anderen!!

FRANK SCHÜRMANN:
 Haben Candice Night und Ritchie Blackmore eigentlich schon einmal darüber nachgedacht zu heiraten?

RITCHIE BLACKMORE:
 Ja, wir haben drüber nachgedacht - aber hatten noch keine Zeit es zu planen! (Candice lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
 Wann ist es denn soweit?

RITCHIE BLACKMORE:
 Es könnte jeder Zeit passieren. Ich würde Candice sogar morgen heiraten. Aber es ist eine Sache, die arrangiert werden muss. Genauso wie man Musik arrangiert und Tourneen plant.

CANDICE NIGHT:
 Das ist alles schon sehr schwierig. Wir sind doch ständig in Aktion: Arbeiten im Studio, Songs aufnehmen, Stücke komponieren oder auf Tour gehen. Wir haben kaum die Zeit um so etwas zu planen. Irgendwann, wenn wir mal auf Tour sind, werden wir einfach mal kurz verschwinden. Und wenn wir wieder zurück sind, dann ist es passiert. (lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
 Ich finde, ihr passt ganz gut zusammen. Zumindest erweckt ihr auf der Bühne den Eindruck eines harmonischen Paares.

RITCHIE BLACKMORE:
 So ist es auch! Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander.

FRANK SCHÜRMANN:
 Aber für viele Leute ist es auch sehr schwer mit ihrer Partnerin immer zusammen zu sein - und zusammen zu arbeiten.

RITCHIE BLACKMORE:
 Das stimmt. Wenn wir zu Hause sind, geben wir uns gegenseitig viele Freiräume. Wir leben zwar zusammen, unternehmen aber oftmals unterschiedliche Dinge.

CANDICE NIGHT:
 Ich denke, dass unsere Beziehung eine sehr gute Balance hat. Ritchie ist mehr die musikalische Person von uns beiden - und ich eher die Person, die sich den Texten widmet. Ritchie neigt eher zum Dunklen, Geheimnisvollen und Mystischen. Ich bin vom Feeling her eher der leichtere und optimistischere Typ. (lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
 Vielen Dank, dass war's.

RITCHIE BLACKMORE:
 Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen. Aber bitte nicht am Bierzelt! (lacht)

FRANK SCHÜRMANN:
 Nein, ich fahre eh meistens mit dem Auto zu Konzerten - dann darf ich nichts trinken!

RITCHIE BLACKMORE:
Dann wünsche ich Dir noch alles Gute!

CANDICE NIGHT:
 (lacht) Bis bald und alles Gute!
 

 



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